Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind anale Polster, die aus arteriellen und venösen Blutgefäßen gebildet werden. Diese Polster gehören zur normalen Anatomie des menschlichen Körpers und spielen bei der Kontinenzleistung eine wichtige Rolle (Feinkontinenz).
Das Hämorrhoidalleiden gehört zu den häufigsten Erkrankungen in den westlichen industrialisierten Ländern und betrifft Männer und Frauen, junge und ältere Menschen.
Die Hämorrhoiden sind krankhaft, wenn sie vergrößert sind und dann Beschwerden bereiten.
Die typischen Symptome eines Hämorrhoidalleidens sind Blutungen (schmerzfrei), Blutspuren am Toilettenpapier, Juckreiz, Nässen und Stuhlschmieren.
Akute Schmerzen können auftreten, wenn sich innerhalb des Hämorrhoidalpolsters ein Blutgerinnsel bildet.
Die vergrößerten und symptomatischen Hämorrhoiden werden in 4 Stadien eingeteilt.
Stadium 1: Die Hämorrhoidalpolster sind nur leicht vergrößert und treten nicht nach Außen hervor. Sie können zu einer schmerzlosen Blutung führen.
Stadium 2: Beim Pressen bzw. Stuhlgang treten die Hämorrhoiden hervor, ziehen sich aber dann spontan wieder zurück.
Stadium 3: Die Hämorrhoidalpolster treten beim Pressen hervor, müssen jedoch mit dem Finger zurückgeschoben werden.
Stadium 4: Hier sind die Hämorrhoidalpolster nicht mehr zurückschiebbar. Durch Entzündungsvorgänge oder Thrombosierung sind die Polster außen fixiert.
Ursachen
Die häufigsten Ursachen sind eine ballaststoffarme Ernährung, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, Bewegungsmangel, Verstopfungen, breiig-durchfallartige Stuhlkonsistenz, starkes Pressen beim Stuhlgang, vorwiegend sitzende Tätigkeit und Schwangerschaft.
Behandlung
Durch eine Änderung auslösender Verhaltensweisen lassen sich die Beschwerden bereits lindern.
Zur Behandlung eines Hämorrhoidalleidens stehen verschiedene stadiengerechte Therapien zur Verfügung.
Sklerosierungstherapie
Bei der Verödung (Sklerosierung) von Hämorrhoiden wird eine Lösung in die Gefäßpolster gespritzt, so dass es zu einer sterilen Entzündung kommt und dadurch die Gefäße/Gefäßpolster schrumpfen. Der Eingriff ist weitesgehend schmerzfrei, da die Schleimhaut über den Hämorrhoiden unempfindlich ist.
Die Methode hat den Nachteil, dass die Gefäße wieder aufgehen und somit nach 1-2 Jahren erneute Beschwerden auftreten können.
Gummibandligatur
Bei dieser Methode werden elastische, schnürende Gummiringe an die Basis eines Hämorrhoidalknotens gesetzt. Dies führt dazu, dass das Gewebe nach 7-10 Tagen abstirbt.
Die Behandlung erfolgt im Allgemeinen in 2-3 Sitzungen im Abstand von 5-6 Wochen. An der Stelle, wo der Knoten abfällt, kann es in seltenen Fällen zu einer stärkeren Blutung kommen, die dann einer ärztlichen Blutstillung bedarf. Bei Patienten mit blutverdünnenden Medikamenten (z.B. ASS, Marcumar, Eliquis) sollte dieses Verfahren deshalb nicht angewandt werden.
Die Gummibandligatur eignet sich insbesondere zur Behandlung von Hämorrhoiden im Stadium I und II. Die Kombination mit einer Sklerosierung wird häufig angewandt.
Die Rückfallrate nach 5 Jahren beträgt etwa 30-50%.
OP der Hämorrhoiden
Bei Hämorrhoiden im Stadium III und IV sollte eine operative Vorgehensweise erfolgen.
Hierbei kommen verschiedene Techniken der Hämorrhoiden-Operationen zur Anwendung, die sich vor allem in der Art der Wiederherstellung des Analkanals unterscheiden.
Eine innovative, minimal-invasive und damit schonende Therapie ist die Laserbehandlung mit LHP (Laser-Hämorrhoidoplastie).