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Analabszess und Analfistel

Analabszesse und Analfisteln stellen unter ursächlichen Gesichtspunkten ein Krankheitsbild dar, bei dem es sich um unterschiedliche Phasen derselben Erkrankung handelt. Dabei stellt der Abszess die akute Form und die Fistel die chronische Form dar.  Durch entzündliche Veränderungen im Bereich der Afterdrüsen (Proktodealdrüsen), die sich zwischen dem inneren und äußeren Anteil des Schließmuskels befinden, kann es zu einer Eiteransammlung (Abszess) kommen. Dies kann zu einer schmerzhaften Schwellung am Afterrand führen, aber auch zu Schmerzen in der Tiefe, ohne dass dann äußerlich eine Schwellung oder Rötung festzustellen ist.  Verbleibt eine Verbindung zum Analkanal, so entwickelt sich eine Analfistel. Die Einteilung der Abszesse und Fisteln richtet sich nach der Lagebeziehung zur Schließmuskulatur.

Akute Abszesse führen zu erheblichen Schmerzen, häufig begleitet von Fieber oder Schüttelfrost sowie einer tastbaren örtlichen Schwellung oder Verhärtung. Oberflächlich liegende Analabszesse sind vom erfahrenen Untersucher schnell zu diagnostizieren. Tiefer liegende Abszesse können mitunter nur mit einer Ultraschalluntersuchung oder einem MRT/CT entdeckt werden.

Behandlung

Analabszesse sollten zügig ausreichend weit eröffnet werden.  Diese Entlastung der Eiteransammlung führt nahezu schlagartig zu einer Beschwerdebesserung. Lässt sich eine Analfistel darstellen, wird diese bei oberflächlichem Verlauf durch den Schließmuskel gespalten oder bei komplizierterem Verlauf mit einem dünnen Gummiband (sogenannte Fadendrainage) versehen. In diesen Fällen bedarf es im Verlauf einer weiteren Operation zur definitiven Sanierung des Fistelganges. Eine Fistelsondierung im akuten Entzündungsstadium sollte jedoch nur sehr vorsichtig erfolgen oder sogar unterbleiben.

Für die definitive chirurgische Therapie der Analfistel stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die in Abhängigkeit der Lagebeziehung zum Schließmuskel Anwendung finden.

Als Standardverfahren gilt dabei die Fistelspaltung, bei der das Fisteldach durchtrennt wird. Es resultiert statt des röhrenförmigen Ganges ein breit offener Wundgraben.

Ein weiteres operatives Verfahren ist die Fistelexzision. Hierbei wird der den Schließmuskel durchbohrende Gang ohne wesentliche Durchtrennung intakter Muskulatur herausgeschält. Der verbliebene saubere Wundkanal im Muskel wird vernäht und zusätzlich mit einem plastischen Verschluss der inneren Fistelöffnung abgedichtet. Die äußere Wunde neben dem After bleibt zur Drainage offen.

Insbesondere bei längeren Fistelgängen ist das Laser-Verfahren FiLaC eine sehr schonende und schmerzarme Behandlungsmethode. Die Schließmuskelfunktion bleibt dabei sicher erhalten.

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