Pit-Picking - Die minimalinvasive OP-Methode bei Steißbeinfisteln
Pit-Picking ist eine effektive, schmerzarme und vor allem minimalinvasive OP-Methode zur Behandlung einer Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis). Die kleinen Haarkanäle („pits“) werden dabei mit einer speziellen Stanze (3 - 5mm) aus der Haut und Unterhaut über dem Steißbein entfernt („picking“). Eine tiefgreifende, entzündete Steißbeinfistel kann so im weiteren Verlauf verhindert werden.
Beim traditionellen Operationsverfahren, bei dem die Haut und das darunterliegende Gewebe großflächig herausgeschnitten wird, entsteht eine offene Wunde, die viele Wochen bis Monate zum Ausheilen benötigt. Das Pit-Picking dagegen ist die schonende und dennoch effektive Alternative. Die Wundheilung dauert in der Regel nur 2-4 Wochen, wobei die Patienten bereits nach wenigen Tagen wieder arbeitsfähig sind.
Vorgehen beim Pit-Picking
Das Pit-Picking erfolgt in den meisten Fällen in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie). In manchen Fällen ist auch eine Vollnarkose möglich bzw. nötig. In Bauchlage (gelegentlich auch Seitenlage) werden die Fistelgänge (Pits) in der Gesäßfalte mit einer Hautstanze herausgepickt. Die Stanzen haben dabei einen Durchmesser von 3-5 Millimetern. Durch diese minimalinvasive Technik entstehen also nur kleine Wunden, die in der Regel kaum Schmerzen hervorrufen. Ebenso können auf diese Weise auch eingewachsene Haare, die sich häufig innerhalb der Steißbeinfistel befinden, sicher entfernt werden.
Nachbehandlung nach dem Pit-Picking
Nach der Operation ist auf eine sorgfältige Hygiene zu achten. Zwar sind die Wunden sehr klein, jedoch sollten diese stets sauber und haarfrei gehalten werden und bis zur abgeschlossenen Wundheilung mit einer Kompresse abgedeckt werden. Tamponaden oder Salben sind nicht erforderlich. Ein Merkblatt zur Nachbehandlung erhält jeder Patient nach dem Eingriff. Die Wundheilung dauert in der Regel nur 2-4 Wochen.
Fistulektomie und Laserbehandlung bei ausgedehnten Befunden
Bei schwerwiegenderen Befunden, wie ausgedehnten Fisteln oder bestehenden Abszessen, ist die Pit Picking Methode allein nicht ausreichend. Hier ist eine Fistulektomie notwendig. Es handelt sich ebenfalls um ein minimalinvasives Verfahren, bei dem das entzündliche Gewebe, die Fistelgänge und die Fistelhöhle schonend und effektiv entfernt werden.
Eine weitere operative Therapiemöglichkeit ist die Behandlung mit dem Laser (SiLaC). Hierbei wird das Fistelgangsystem von innen mittels Laserenergie verschlossen.